Praktisches Lernen für die Zukunft

Handwerkerkabinen an der Merianschule Seligenstadt / Berufsorientiert lernen

VON BEKO

25. JUNI 2025

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Schüler der Seligenstädter Merianschule bei der Arbeit an den Handwerkerkabinen. Bild: privat (S. Witzel)

Die Merianschule Seligenstadt präsentierte nun offiziell ihre neuen Handwerkerkabinen. Zahlreiche Gäste, darunter Landrat Oliver Quilling und Hainburgs Bürgermeister Christian Spahn, folgten der Einladung und zeigten sich beeindruckt von der praxisnahen Lernumgebung.

Die Besichtigung war geprägt von regem Austausch, großem Interesse und zahlreichen anerkennenden Worten aus Politik, Schule und Handwerk.

Die beiden Programmpunkte boten den Besuchern vertiefende Einblicke in das Konzept, das an der Merianschule nun fest im Schulalltag verankert ist.

Berufsorientierung und Arbeitslehre weitergedacht

Thorsten Krammig, Lehrkraft an der Merianschule, bedankt sich bei Hauke Wagner (Rektor der Merianschule) für die Möglichkeit, seine Vision einer „Lebens-Praxis-AG“ und die gebauten Kabinen einem größeren Publikum zu präsentieren. Die Umsetzung dieses Projekts war nur durch die Unterstützung mehrerer regionaler Handwerksbetriebe möglich:

  • Holzbau Euler: Baute zunächst einen Prototypen der Kabinen, die rollbar und pädagogisch sowie sicherheitstechnisch durchdacht sind. Danach wurden fünf weitere Kabinen analog gefertigt.
  • Glasbau Uhde: Stattete die Kabinen mit Sicherheitsglasfenstern aus, um Wohnlichkeit und Sicherheit zu verbinden. Die Fenster wurden von Holzbau Euler eingebaut.
  • Elektro Schwab: Übernahm die komplette Elektroinstallation in den Kabinen – mit Lichtschaltern, Steckdosen und LED-Leuchten, fachgerecht abgesichert mit FI-Schutzschaltern und vandalismussicher installiert.
  • FaBo Schwab (Familie Eck): Unterstützte bei der Auswahl der richtigen Materialien, Werkzeuge und Techniken für die Innenausstattung der Kabinen (z. B. Tapeten, Kleister, Grundierung). Dabei wurden sowohl pädagogische als auch sicherheitstechnische Aspekte berücksichtigt.

Thorsten Krammig betont abschließend die große Bedeutung der beteiligten Unternehmen, ihren Einsatz und ihr handwerkliches sowie pädagogisches Herzblut. Ohne diese enge Zusammenarbeit wäre das Projekt nicht realisierbar gewesen. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt.

Klar wurde allen Anwesenden: Diese Kabinen sind mehr als nur Unterrichtsobjekte. Sie sind ein starkes Signal für moderne Bildung, praxisnahes Lernen und die Zukunft des Handwerks.

Weitere Infos zu den Kabinen

Der Weg dorthin war lang und anspruchsvoll. Über einen Zeitraum von etwa sechs Monaten arbeiteten die Verantwortlichen rund um Thorsten Krammig intensiv mit vier Handwerksbetrieben zusammen. Zusätzlich investierten sie insgesamt fast 18 Monate in die Planung und Klärung der finanziellen Fragen, um dieses Vorhaben zu ermöglichen.

Die Kabinen, die in ihrer Form einer Duschkabine ähneln, bestehen aus Holzwänden, einem Boden und einer Decke und verfügen über ein Fenster auf einer Seite. Elektrisch wurden die Kabinen um einen Sicherungskasten mit FI-Absicherung sowie einer Wechselschaltung für die LED-Beleuchtung und eine Steckdose aufgewertet. Sie sollen als „Zimmer“ dienen, in denen die Schüler der Merianschule seit Februar eine Vielzahl praktischer Fähigkeiten erlernen.

In diesen Kabinen lernen die Schüler unter anderem:

Leitungen und Rohre in der Wand zu finden

Decken und Wände zu streichen

Tapezieren

Lampen zu installieren

Regalbretter an der Wand zu befestigen

Gardinen anzubringen

Abklebearbeiten zu verrichten

Fußböden und Eckleisten zu verlegen